calvados

Calvados

()

Calvados – der französische Apfelschnaps

Calvados ist ein besteinfarbender Apfelbranntwein aus der französischen Normadie. Genau genommen kommt der Schnaps aus dem Deparment Calvados. Allerdings gibt es insgesamt 11 Unterregionen die den Calvados herstellen. Diese unterscheiden sich in verschiedenen Arten der Zubereitung.

Der Apfelschnaps hat eine Alkoholgehalt zwischen 40 und 45 Vol.%. Desto länger er in einem Eichenfass reift, desto aromatischer ist er im Geschmack. Besonders zeichnet er sich durch die Bernsteinfarbe aus.

Geschicht des Calvados

Laut Aufzeichnungen wurde der Schnaps das erste Mal im Jahre 1553 hergestellt. Damals wurde er noch als Eau de Vie de Sydre bezeichnet. Der Begriff Calvados tauschte erst später auf. Den Aufschwung erlebte der Calvados während der französischen Revolution. Jeder Bauer der eigenes Obst anbaute fing an den Schnaps zu brennen.

Aber richtig bekannt wurde der Schnaps erst nach dem zweiten Weltkrieg. Aus kriegswirtschaftlichen Gründen verfügten die Deutschen das Recht alle Spirituosen zu beschlagnahmen. Allerdings gab es zwei Ausnahmen zu einem der Cognac und zum anderen der Armagnac. Sie unterlagen einer geographischen Herkunftsbezeichnung und gehörten zu der Bureau International des Expositions.

Dieses Wissen machte sich der damalige wirtschaftliche Landesminister zu nutze und beantragte es für den Calvados.

Aud dem Grund durfte nicht mehr jeder Bauer seinen eigenen Schnaps brauen und es kam zu der industriellen Brennerei. In Deutschland verbreiteten sich industrielle Brennerein erst nach dem zweiten Weltkrieg und wurde bis Ende der 80er Jahre zum Hauptabnehmer.

Herstellung –  wie wird es gemacht?

Die Äpfel werden handverlesen oder per Maschine zwischen Mitte Oktober bis Ende Oktober geerntet. Von den unzähligen Apfelsorte sind nur 48 zur Produktion des Calvados zugelassen. Es sollten am besten 40 % süße Äpfel, 40 % bittere und 20 % saure Äpfel gemischt werden

Im nächsten Schritt werden die Äpfel zu einem Kompott verarbeitet und ausgequetscht, was auch als Most bezeichnet wird. Die sogenannte Fermitation findet in großen Tanks statt. Das Gären nimmt mehrere Wochen in Anspruch und findet ohne jegliche Zusatzstoffe statt.

Nun erfolgt die eigentliche Destillation. Diese findet in zwei Schritten statt. Der erste Rohbrand hat einen Alkoholgehalt von ca. 25 Vol. % und wird auch als das kleine Wässerchen bezeichnet. Bevor der Brand ein weiteres Mal destilliert wird, muss er einige Zeit lagern. Der sogenannter Feinbrand, hat einen Alkoholgehalt von 75 Vol. %. Anschließend wird der Schnaps zwischen 2 bis 6 Jahre in Eichenfässern gelagert. Die verschiedenen Altersklassen werden folgendermaßen bezeichnet:

  • Fine – mindestens zwei Jahre alt
  • V.S.O.P. – mindestens vier Jahre alt
  • X.O. – mindestens sechs Jahre alt

Nach der Lagerung wird er noch auf eine angenehme Trinkstärke verdünnt.

Calvados trinken – Wie trinke ich ihn am besten?

Typischerweise trinkt man den Calvados in Frankreich zwischen zwei Gängen. Gerade wenn es mehrere Gänge gibt, kann der Schnaps den Magen wieder aufräumen. In Frankreich wird es “le trou normand” genannt, was auf deutsch das “normadische Loch” bedeutet. Früher war der Calvados eher ein bäuerliches Getränk und wurde aus einfachen Gläsern getrunken.

Damit der Schnaps all seine Aromen entfalten kann, sollte er am besten bei einer Temperatur zwischen 16 und 18 Grad getrunken werden. Bei uns wird er meistens als Aperitif oder Digestif getrunken.

War dieser Beitrag interessant für dich?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!